Eine Blinde wird sehend.
2018-09-11
Anke, Anfang 30, wurde an ihrem Arbeitsplatz gemobbt.
Im Beratungsgespräch mit der Mobbing-Zentrale stellte sich heraus,
dass sie aus mehreren Gründen in dem Unternehmen bleiben musste.
Ihr Haupt-Problem in ihrer Mobbing-Situation war, dass sie emotional
sehr angeschlagen war und kaum noch Kraft hatte dem Mob zu widerstehen.
Ein sehr erfolgreiches Training ist
das von mir durchgeführte Abgrenzungstraining,
bei dem (nicht nur) die Mobbing-Betroffenen
zu mehr Energie durch mehr
. * SELBST-Wert,
. * SELBST-Bewusst-SEIN,
. * SELBST-Bestimmung
. * und Eigenverantwortlichkeit
erhalten; dadurch die emotionale Mobbing-Situation in den Griff bekommen,
somit die „Zügel“ in der Kommunikation mit den Anderen im Griff halten
und so das Mobbing-Projekt beherrschen.
Zu diesem Training entschied sich Anke
und wir vereinbarten einen Termin zum nächsten Montag.
Problem:
Das Abgrenzungstraining besteht aus drei (3) Teilen.
Im ersten (1.) Teil erkläre ich wie der Weg durch das Training aussieht.
Kurz: Ich erkläre die Funktionsweise des Trainings.
Dabei zeichne ich eine ganze Menge auf. Ich male also Bilder.
Und das Problem ?
Anke war zu dem Zeitpunkt seit mehr als 5 Jahren blind – schwarz-blind.
Nach einem Auslands-Aufenthalt konnte sie unmittelbar danach nichts mehr sehen.
Schwarz-blind, weder hell noch dunkel.
Nach diversen verschiedenen Untersuchungen sind die Ärzte
zu dem Ergebnis gekommen, dass Anke´s Sehkraft durch
einen Virus angegriffen und zerstört worden sei.
Anke konnte also meine Aufzeichnungen nicht sehen.
Lösung:
Mit Packband, Holzklötzen, Figuren, Puppen, Papierfaltungen u.s.w.
ließ ich Anke erfühlen, das, was ich sonst aufmalte. Sie hatte eine
schnelle Auffassungs-Gabe und sie verstand sehr schnell um was es ging.
Im zweiten (2) Teil des Abgrenzungstrainings kommen wir zu einem
kommunikativen Part, bei dem der Mobbing-Betroffene erfährt und erkennt,
wie Sprache und Wörter (Mobbing-Angriffe) seine Gefühlswelt manipulieren.
Hier gehörte Anke zu den Spitzenreitern meiner Teilnehmer.
Obwohl sie die schriftlichen Prozesse nicht lesen konnte,
hatte Anke diese Wortspiel-Straßen nach 2-maligen Anhören (durch Vorlesen)
auswendig drauf und setzte die Technik gekonnt sofort erfolgreich um.
Dann kam der dritte (3.) Teil des Abgrenzungstrainings.
Hier geht es um die Erforschung der eigenen individuellen Ursache
ihres Lebensproblemes. Dazu gehörte auch ihre Blindheit.
In der ersten Stufe der Rückführung …
(Seit Mitte der 80-er Jahren arbeite ich ohne Hypnose.
Davor habe ich diverse Ärzten, Heilpraktikern, Zahnärzten
die Techniken der Hypnose gelehrt.)
… kamen wir zum Ereignis des Beginns von Anke´s Blindheit:
Kurz vor dem Auslands-Aufenthalt hat sie eine neue „Liebe“ kennengelernt.
Die Beiden mussten sich also durch Anke´s beruflichen Einsatz vorerst trennen.
Voller Vorfreude auf das Wiedersehen schlug das Schicksal bei der Rückkehr zu:
Anke wurde blind.
Nachdem wir dieses Ereignis von verschieden Standpunkten betrachtet hatten,
bemerkte ich, dass Anke die Ursache ihrer Blindheit in dieses Leben mitgebracht
hatte. Ich stellte also die Anlasser-Frage, die sämtliche gedanklichen Widerstände
wegwischt und die Dimensionen der Vergangenheit erkennen lässt.
Anke sah sich vor vielen 100 Jahren in einem Schwertkampf.
Sie selbst war ein junger Mann. Neben ihr kämpfte „sein“ Bruder;
Schulter an Schulter.
Sie erzählte von ihrer Liebe zu ihrem Bruder und dem unendlichen Vertrauen,
das sie zueinander hatten.
Dann geschah es. Der Bruder schlug mit seinem Schwert auf den Gegner,
rutschte dabei durch dessen Abwehrhaltung ab und traf somit unvermeidlich
den eigenen Bruder, so ungünstig, dass dieser (also Anke) tödlich verletzt wurde
und starb. Diese Situation zerstörte ihr unendliches Vertrauen.
Die letzten inbrünstigen Gedanken des Sterbenden:
„Das (so etwas) will ich nie wieder SEHEN“.
Das ist wie ein Gesetz, das sich in die Seele einbrennt und in der Zukunft
seine (Aus-)Wirkung zeigt.
Auf meine Frage, wer denn in ihrem heutigen Leben dieser Bruder ist,
erschrak Anke und sagte: „Klaus“ – Der Mann, den sie vor ihrer Abreise
kennen gelernt hat, ihre damalige neue „Liebe“.
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Nach diesem Erlebnis war Anke sehr erschöpft.
Das Thema Blindheit war aber noch nicht fertig verarbeitet.
Jedoch steckten wir (auch emotional) noch im
Abgrenzungstraining.
Wir vereinbarten das Abgrenzungstraining abzuschließen
und für die Abrundung des Thema Blindheit einen neuen
Termin zum nächsten Donnerstag anzusetzen.
Das Beenden des Abgrenzungstrainings war kein großes Ereignis mehr.
Anke hatte das Projekt „Abgrenzung“ voll verstanden und wir kamen
schnell zu einem guten Ende.
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Am Mittwoch klingelte in der Mobbing-Zentrale am späten Vormittag das Telefon
und Ricarda meldete sich. Am anderen Ende der Leitung hörte sie eine laute,
sehr aufgeregte Stimme: „Ich kann wieder sehen – ich kann wieder sehen“.
„Ich bin heute Morgen aufgewacht“, erzählte Anke nach einer Weile,
in der sie sich etwas beruhigt hatte, „habe mich umgesehen und gedacht:
Was ist das für eine versiffte Wohnung? – Ich habe gedacht ich träume.
Darauf hin habe ich mir ein kaltes Bad eingelassen; auch noch einige
Eiswürfel hineingetan und mich dann ins Wasser gelegt; immer noch
in dem Gefühl: Ich schlafe. – Nach wenigen Augenblicken war mir aber klar:
Ich bin wach und: ICH kann SEHEN !“
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Am Donnerstag kam Anke zu mir zum vereinbarten Termin.
Ich muss gestehen, ich war etwas enttäuscht.
Mein Plan war, dass ich Anke am Donnerstag zum SEHEN brächte,
denn ich sah bereits am Montag beim Abgrenzungstraining
das kleine Hindernis, das Anke´s SEHEN blockierte.
Durch ein Gespräch mit ihrer Freundin am Dienstag Abend
hatte Anke aber selbst den letzten Knoten gelöst und in der Nacht
darauf reparierte sich die Sehkraft von allein.
Meine Aufgabe war nur noch die Löschung ihres Gesetzes:
„Das will ich nie wieder sehen“ und die Stabilisierung der
Sehkraft durch positive wertneutrale Affirmationen.
Eine Zeit lang begleitete ich Anke aus der Ferne
in die neue (alte) Welt des SEHENs.
Jedoch – welche neuen Probleme durch das SEHEN auftauchten,
wie es weiter geht und was rundherum noch so alles geschah ?
Da kann ich jetzt nur sagen oder besser schreiben: Fortsetzung folgt.
. Karl-Peter – Der Radikator
HEUT = 2023-04-25 :
Ich wurde immer wieder gefragt, wie die Geschichte weitergeht.
Nun die Antwort :
Für Anke zeigte sich ein großes Problem:
In ihrem Leben war sie als „blind“ bekannt.
Nun aber konnte sie sehen ? ? ?
Es begann in Ankes Lebensmittel-Laden, wo sie immer
auch mit ihrem Blinden-Stock einkaufte und nun
hatte Anke den den Stock nicht mehr dabei.
Auf die Frage der Kassiererin, warum Anke
ihren Blinden-Stock nicht dabei habe,
antwortete Anke:
„Ich kann wieder sehen !“
Dann antwortete die Kassiererin:
„Dann waren sie vorher nicht „blind“ !
Weitere Begegnungen dieser Art hatte Anke
immer wieder in ihrem Umfeld.
Niemand konnte das wirklich verstehen.
Selbst Anke´s Erklärungen führten kaum zu einem Erfolg.
. _ _ _ _
Ein weiteres Problem zeigte sich :
Als Blinde kannte Anke sicher ihre Wege.
Als „Sehende“ verlief sie sich ständig.
Sie hatte keine Orientierung mehr.
Das führte sogar zu einigen Unfällen;
vor allem beim Fahrrad-fahren.
Mit der Zeit kamen ihre
„Orientierungsfähigkeiten“
langsam wieder zurück.
Irgendwann habe ich sie aus den „Augen“ verloren …
. Karl-Peter
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